Was ist unter einem Heparaumfilter zu verstehen?
Wir können sie nicht sehen, die vielen Kleinstpartikel, die sich in unserer Raumluft befinden. Und doch sind sie da und werden mit der Atemluft aufgenommen. Im Freien besteht ein steter Luftstrom, sodass sich die Belastung der Luft von Meter zu Meter verändert. In der Wohnung ist dies nicht möglich, es sei denn, wir helfen mit einem Filtergerät nach. Hier ist zwischen einem Luftwäschegerät und einem Heparaumfilter zu unterscheiden.
- Das Luftwäschegerät nimmt die unangenehmen Gerüche in einem Raum auf. Egal ob es sich dabei um Körpergerüche, Kochgerüche oder die Gerüche von Schmutzwäsche handelt, es wäscht die Luft quasi sauber von ihnen. Dieser Effekt ist sofort beim Betreten des Raumes zu bemerken. Denn die Luft riecht im wahrsten Sinne des Wortes sauber.
- Der Heparaumluftfilter nimmt die Gerüche eher zweitrangig auf. Sein erstes Anliegen ist das Aufnehmen von Fremdstoffen in der Luft. Das bedeutet, dass er Kleinstpartikel aufnimmt und sie festhält, sodass die Luft, die das Gerät wieder verlässt, nahezu vollständig von ihnen befreit ist. Dabei kann dieser Filter auch Mikroteilchen eliminieren. Insbesondere Allergiker profitieren davon, da er auch die Pollen und andere mikroskopisch kleine Bestandteile der Luft sicher aufnimmt. Der Heparaumfilter ist deshalb so effektiv, weil er oftmals aus einem Mehrfiltersystem besteht. Welches System am besten zu einem passt, ist beim Kauf zu beachten, da sich die Unterschiede selbstverständlich auch im Preis niederschlagen.
Staub, Tierhaare, Bakterien und auch Coronaviren?
Natürlich hat jeder Mensch einen anderen Anspruch an ein gutes Luftfiltersystem. Für den einen ist der allgemeine Hausstaub bereits der Staatsfeind Nr. 1. Für andere ist die Aufnahme von Pollen wichtig, um sich vor einem starken Allergieausbruch zu schützen. Wieder ein anderer möchte die Bakterien- und Virenbelastung der Innenräume so weit wie möglich reduzieren. Es ist bereits jetzt ersichtlich, dass unterschiedliche Filtersysteme, die auch in entsprechend unterschiedlichen Preisklassen zu finden sind, benötigt werden.
Um die Unterschiede auf Anhieb für den Verbraucher sichtbar zu machen, werden diese in verschiedene Klassen eingeteilt. Diese Zuordnung besagt, wie groß die Teilchen sind, die von diesem Gerät herausgefiltert werden können. Die Abkürzung HEPA steht hierbei für die Effizienz, die der Filter aufzeigt, „High Efficiency Particulate Air“.
- HEPA Filter mit der Klasse 13: In diese Klasse werden die Filter eingestuft, die in der Lage sind, 99,9 Prozent aller Kleinstteile aus der Luft einzufangen, die größer als 0,1 bis 0,3 Mikrometer sind. Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Partikel sich in dieser Größenordnung ansiedeln. Unter anderem fallen in diesem Bereich Staub, Pollen, Asbest, Milbeneier und auch Bakterien. Viren sind noch kleiner als die genannten Teilchen. Insbesondere das Coronavirus ist extrem klein. Es wird mit 0,1 Mikrometer veranschlagt. Damit befindet es sich im Bereich der Teilchen, die zu einem großen Teil noch aufgefangen werden können.
- Hepa Filter der Klasse 14: Diese Filter können noch kleinere Teilchen auffangen und sind somit noch effektiver als die Filter der Klasse 13. So sollte unbedingt auf die Klassenbezeichnung der Filter geachtet werden, wenn es um das Reinigen der Luft in Bezug auf Viren geht.
Muss trotzdem noch gelüftet werden?
Diese Frage taucht sehr oft auf, wenn es um den Einsatz der Heparaumfilter geht. Diese Filter sind nur in der Lage, die Kleinstpartikel aus der Luft zu filtern. Für einen Anstieg des Sauerstoffgehalts oder eines Wärmeaustausches können sie nicht sorgen. Deshalb ist das richtige Lüftverhalten ganz besonders im Winter immer noch zu beachten. Sicherlich wird auch beim Lüften dafür gesorgt, dass ein Teil der Kleinstpartikel nach draußen entsorgt wird. Doch ist dies nur ein kleiner Bruchteil von dem, was sich tatsächlich in der Luft befindet. Der Heparaumfilter ist also eine tolle Ergänzung zum korrekten Lüften. Letztlich aber eben doch nur eine sehr sinnvolle Ergänzung.
Wie oft müssen die Filtereinsätze ausgewechselt werden?
Wie oft ein Wechsel stattfinden muss, ist von der Verunreinigung der Raumluft abhängig. Nehmen wir als Beispiel eine kleine Massagepraxis. Aufgrund des regen Patientenverkehrs, der hier vorherrscht, ist ein Wechsel alle sechs Monate einzuplanen. In einer privaten Wohnung für zwei Menschen ist es hingegen durchaus möglich, dass ein Wechsel erst nach zwei Jahren stattfinden muss. Die heutigen Geräte besitzen ein Signalsystem, das an den Wechsel erinnert. Bei älteren Modellen hingegen ist der Wechsel „pi mal Daumen“ durchzuführen.
Wo können neue Filter bestellt werden?
Die neuen Filter erhält man für gewöhnlich beim Hersteller des Filtersystems. Die Entsorgung erfolgt über den Restmüll.
Wie sieht es mit der preislichen Seite aus?
Wie üblich finden wir auch bei den Heparaumfiltern eine große Preisspanne. Die günstigen Modelle liegen preislich bei EURO 150,00. Doch kommt es nicht nur auf die Effizienz des Modells an, sondern auch auf die Größe. Je größer der Filter ist, je mehr Quadratmeter damit abgedeckt werden können, desto größer ist das Gerät und desto höher der Preis. Sollten Sie gesundheitliche Probleme haben, besteht die Option, dass die Krankenkasse einen Zuschuss gewährt. Fragen Sie doch einfach einmal nach.
Welche Komponenten sollten noch vor dem Kauf des Filters abgeklärt werden?
Beachten Sie, dass die Raumgröße wichtig ist, um den Filter mit der richtigen Leistung wählen zu können. Im Zweifelsfall ist selbstverständlich in der Beschreibung des Herstellers explizit aufgegeben, welche Größe mit diesem Gerät abgedeckt werden kann.
Zudem gibt es Modelle, die neben der eigentlichen Luftreinigung auch noch die Fähigkeit zum Ionisieren besitzen. Nicht selten wird heute das Gerät mit einer UV-Lampe gekoppelt, die für das Sterilisieren des Raumes sorgt. Eine sehr gute Waffe im Kampf gegen Viren und Bakterien. Menschen, deren Gesundheit aufgrund eines chronischen Geschehens bereits angegriffen ist, können diesen zusätzlichen Schutz sehr gut gebrauchen. Auch Personen, die etwa aufgrund ihrer Arbeit mit vielen anderen Personen zusammentreffen, profitieren von dem Einsatz einer UV-Lampe. ACHTUNG – ist diese in Betrieb, dürfen sich keine Lebewesen im Raum befinden!
Sehr beliebt ist die Timer-Funktion. So kann der Filter auch eingesetzt werden, wenn man nicht im Hause ist.
Das smarte Zeitalter lässt sich nicht aufhalten, sodass immer mehr Geräte auch via Smartphone angesteuert werden können.
Viele Menschen lieben es, wenn Sie an einer Anzeige die Luftqualität ablesen können. Ein entsprechender Sensor macht es möglich.
Die Erinnerung für den Filteraustausch sollte vorhanden sein. Der Austauschzeitraum ist derart groß, dass man es sich entweder in Kalender eintragen müsste oder aber die Erinnerungsfunktion in Erscheinung tritt.